Sozialarbeit mit Familien. Eine Einführung

Helen Matter, Esther Abplanalp

«Es scheint nötig zu sein, sich die Frage nach der Familienform zu Beginn der Arbeit ganz bewusst zu stellen», sagen Helen Matter und Esther Abplanalp. Die zweite, überarbeitete Auflage ihres Buchs «Sozialarbeit mit Familien – eine Einführung» gibt einen Überblick über die neusten statistischen Daten und gesellschaftlichen Entwicklungen im Familienbereich.
«Sozialarbeit mit Familien – eine Einführung» ist 1999 erstmals erschienen. Die Autorinnen Helen Matter, emeritierte Dozentin für Familienarbeit und Supervision am Fachbereich Soziale Arbeit der Berner Fachhochschule (BFH) und Esther Abplanalp, Dozentin für Methoden und Techniken der Sozialen Arbeit an der BFH, haben das Buch in einer fruchtbaren Zusammenarbeit auf den neuesten Stand gebracht: Auf den neuesten Stand der statistischen Daten und der gesellschaftlichen Trends im Familienbereich, der Hilfeleistungen im schweizerischen Sozialwesen, der familienrechtlichen Bestimmungen des ZGB und der fachlichen Theorie zur Thematik.
Das Buch richtet sich an Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in der Praxis. In präzisen Darlegungen zeigen die Autorinnen, wie erstaunlich vielfältig die familiären Konstellationen in unserer heutigen Gesellschaft sind: Die biologische Kernfamilie ist zwar die normale Form der Familie, aber daneben gibt es die Trennungs- bzw. Scheidungsfamilie, den Ein-Eltern-Haushalt, die Stieffamilie, die Pflegefamilie, die Adoptivfamilie und die Mehrgenerationenfamilie. Als Leser des Buchs lernt man alle diese speziellen Familienstrukturen, ihre rechtlichen, materiellen, interaktionellen und individuell-psychischen Eigenheiten, ihre Vor- und Nachteile und – vor allem natürlich, da es um Sozialarbeit geht – ihre Probleme kennen. Und zwar auch ganz konkret anhand anschaulicher Fallbeispiele. Die Autorinnen referieren zahlreiche, auch kontroverse theoretische Meinungen aus der Fachliteratur und diskutieren sie ausgewogen.
Auch terminologisch wird man bereichert: Begriffe wie beispielsweise Besuchsrechtssyndrom, Ambivalenzberatung, Parent Alienation Syndrom (PAS), Aushandlungsfamilie, halboffene Adoption oder Sandwichfamilie sind gewiss nicht jeder und jedem bekannt. Sie geben einen Hinweis auf die familientheoretische Wissenserweiterung, die man, selbst mit langjähriger Berufserfahrung auf dem sozialen Feld, bei der Lektüre des Buchs auf Schritt und Tritt erfährt – namentlich auch in Verbindung mit den vorgelegten statistischen Daten betreffend die familialen Sachverhalte in unserer Gesellschaft. Nicht zuletzt findet der Leser/die Leserin oft auch Informationen zur historischen Entwicklung einer Familienform, z.B. ein Rückblick auf das Pflegekinderwesen in der Schweiz.

«Sozialarbeit mit Familien. Eine Einführung.» erschienen im Haupt Verlag, Bern, 2009.
Flyer und Bestellmöglichkeit (pdf)

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