Beratungskonzept

In meiner beruflichen – und damit auch in meiner beraterischen* – Praxis gehe ich von einem systemischen, konstruktivistischen Verständnis aus. Dies zeigt sich konkret in meiner Haltung, meinem Rollenverständnis und in meinem methodischen Arbeiten.

*Beratung meint hier immer Einzelberatung, Supervision und Coaching.

Grundsätzlich nimmt systemische Beratung die Wechselwirkungen zwischen Personen, Rollen, Funktionen und Auftrag in den Blick. Sie bietet Unterstützung in der Entwicklung neuer Denk- und Handlungsmöglichkeiten.

In der Ausbildung «Supervision und Coaching als Kunst»sowie im Masterstudium Expressive Arts in Coaching, Consulting and Education habe ich mich vertieft mit der systemisch-lösungsorientierten und kunstorientierten Beratung auseinandergesetzt. Diese Ansätze bilden heute die Grundlage meines beraterischen Arbeitens. Sie sollen deshalb an dieser Stelle kurz vorgestellt werden:

«Kunst ist ein eigenständiges, ganzheitliches und wirkungsvolles Kommunikationsmittel. System und Kunst orientierte Beratung setzt sich zum Ziel, die Sprache der Künste und das Spiel mit gestalterischen Mittel für die Beratung nutzbar zu machen. Die Besonderheit von Supervision und Coaching als Kunst beruht auf der Kombination der systemisch-lösungsorientierten Beratung mit einer an den Künsten orientierten Haltung und Methodik.

Das systemisch-lösungsorientierte Vorgehen biete als ein zentrales Merkmal den Perspektivenwechsel. Situationen, Ereignisse und Fragestellungen/Anliegen werden von verschiedenen Seiten betrachtet mit dem Ziel realisierbare, attraktive und oft lustvolle Lösungen zu finden und zu entfalten.

Die Erkundigung wirkungsvoller Ressourcen und Energien wird durch kunstorientiertes Handeln erweitert. Der künstlerische Ausdruck ermöglicht ungewöhnliche und inspirierende Entwürfe der Welt. Mit der aktiven Teilnahme der Beteiligten ergeben sich aus dem Einsatz gestalterischer Mittel neuartige Erfahrungen und Erkenntnisse. Diese können Sicht- und Handlungsweisen erweitern oder verändern.» (www.egis.ch/sv)

Im Bearbeiten von Anliegen arbeite ich mit lösungsorientierten Fragestellungen, kunstorientierten und erlebnisaktivierenden Methoden und mit Elementen aus dem Psychodrama. Für Fallbearbeitung der Sozialen Arbeit orientiere ich mich am prozessual-systemischen Ansatz nach Silvia Staub-Bernasconi und an der Multiperspektivische Fall-arbeit nach Burkhard Müller.

In der Gestaltung der Zusammenarbeit lege ich Wert darauf, dass die Beratung als gemeinsamer Prozess wahrgenommen und gestaltet wird.

Die beratungssuchenden Personen sind Expertinnen/Experten ihrer Lebens-/Arbeitssituation. Im Sinne des systemischen Verständnisses bin ich als Beraterin im gemeinsamen Prozess häufig  so genannte Nichtwissende. Ich bleibe jedoch Verantwortlich für die Steuerung des beraterischen Prozesses und der Gestaltung der Rahmenbedingungen.

Literatur
Bürgi Andreas, Eberhart Herbert: Beratung als strukturierter und kreativer Prozess – Ein Lehrbuch für die ressourcenorientierte Praxis. Göttingen 2004.
Eberhart Herbert, Knill Paolo J.: Lösungskunst – Lehrbuch der kunst- und ressourcenorientierten Arbeit. Göttingen 2010
Hochuli Ursula, Stotz Walter: Kooperative Prozessgestaltung in der Sozialen Arbeit – ein methodenintegratives Lehrbuch. Stuttgart 2011.
Knill Paolo J.: Kunstorientiertes Handeln in der Begleitung von Veränderungsprozessen – Gesammelte Aufsätze zu Methodik, Ästhetik und Theorie. Zürich 2005.
Ritscher Wolfgang: Systemische Modelle für die Soziale Arbeit – Ein integratives Lehrbuch für Theorie und Praxis. 2. Auflage. Heidelberg 2005.