Lernen in der Praxis – Die Praxisausbildung im Studium der Sozialen Arbeit

Abplanalp Esther (Hrsg.), Ackermann Günter, Güntert Santino,
Knecht Bernhard, Müller Herbert, Schauder Andreas, Uebelhart Beat

PraktikerInnen, Ausbildungsverantwortliche und Studierende der Sozialen Arbeit setzen sich seit jeher mit der Frage auseinander, was denn «ein gutes Ausbildungspraktikum» sei. Mit den aktuellen bildungs- und sozialpolitischen Entwicklungen hat diese Frage einen besonderen Stellenwert erhalten.

In den vergangenen Jahren haben die Verantwortlichen der Ausbildungsstätten gemeinsam mit den VertreterInnen der Praxis der Sozialen Arbeit die Praxisausbildung insgesamt neu gestaltet und damit massgeblich zu einer erhöhten Qualität derselben beigetragen.

Die AutorInnen wollen in diesem Prozess innehalten und eine besondere Form von Bestandesaufnahme vornehmen. Aus unterschiedlichen Perspektiven werden verschiedene Aspekte der Praxisausbildung beleuchtet.

In einem einleitenden Artikel stellt Ackermann zentrale Qualitätsaspekte dar und bringt diese in einen konkreten Bezug zur Praxisausbildung. Im Abschlusskapitel fasst er wesentliche Ergebnisse der einzelnen Buchbeiträge zusammen und stellt diese in den Rahmen der eingeführten Qualitätsdiskussion.

Uebelhart setzt sich mit der komplexen bildungspolitischen Situation auseinander, in welche die Praxisausbildung der Sozialen Arbeit eingebettet ist – und in welcher sich die verschiedenen AkteurInnen der Praxisausbildung bewegen.

Knecht beschreibt die Komplexität der Praxisausbildung und stellt verschiede systemische Zugänge und Methoden zu deren Reflexion vor.

In ihrem Artikel gibt Abplanalp einen generellen Überblick über die Praxisausbildung Soziale Arbeit an Fachhochschulen und beschreibt die vielfältigen Aufträge und Funktionen der PraxisausbildnerInnen.

Schauder zeigt anhand übergeordneter Prinzipien erwachsenengerechten Lernens und vielfältiger methodischer Beispiele auf, dass ein Schlüssel zu guten Ergebnissen in eine, kreativen und sorgfältig gewählten Methodeneinsatz liegt.

Güntert geht der Frage nach, wie Beurteilungen gestaltet werden können, um die Qualität der Praxisausbildung zum Wohl der Studierenden, der Profession und der Praxis Sozialer Arbeit zu sichern und zu steigern.

Aus der Perspektive des Praxisausbildners reflektiert Müller verschiedene Aspekte der Praxisausbildung.

Die Artikel in diesem Buch zeigen eines deutlich: Qualität ist kein Zustand, der – ist er einmal erreicht – die gute Praxisausbildung gewährleistet, sondern in erster Linie ein fortwährender Entwicklungsprozess. In diesem Sinne ist das Buch ein Plädoyer für kleine Schritte: gute Praxisausbildung entsteht dann, wenn die verschiedenen Beteiligten ihre Aufträge, Funktionen und Möglichkeiten kontinuierlich reflektieren, aus dieser Reflexion heraus Handlungsoptionen und Verbesserungspotential erkennen und wahrnehmen.

Auf der anderen Seite ist das Buch aber auch ein Plädoyer für grosse Schritte: dazu gehören die Klärung des Auftrages und der Finanzierung der Praxisausbildung, die Vereinheitlichung der Praxisausbildungskonzepte der Fachhochschulen und Praxisinstitutionen sowie Schritte zur besseren Anerkennung der Funktion der PraxisausbildnerInnen.

«Lernen in der Praxis – Die Praxisausbildung im Studium der Sozialen Arbeit» erschienen im Interact, Verlag für Soziales und Kulturelles, Luzern, 2005.

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